27. Tag 27.09.2014 ~ KULTUR

Stadtausruf von Wilm Weppelmann am 27.9.2014: “wir sind kulturen nicht einfach sondern mehrfach kultur wir sind kulturen in aller mehrheit der vielheit wir sind kulturen in aller buntheit in aller prallen schönheit wir sind kulturen kulturen“

Zahlen &  Zitate

„Die ganze Kultur ist eine große, endlose Zusammenarbeit.“ August Strindberg (1849 – 1912)

„Die Verteidigung des Friedens ist identisch mit der Verteidigung der Kultur.“ – Arnold Zweig, 1958

Aspekt: Die Vielfalt der Minderheiten ist unser Kulturreichtum

Gesellschaft für bedrohte Völker e. V. Göttingen

Die September-Kampagne 2014 der Gesellschaft für bedrohte Völker e. V. für die Rechte der Aboriginal Peoples Australiens

Die Aboriginal Peoples Australiens haben ihre Souveränität nie aufgegeben. Daran haben auch mehr als 225 Jahre Kolonisation durch  Großbritannien nichts geändert. Die Kolonialherren erklärten sie dennoch  kurzerhand zu Untertanen des Britischen Reiches. Deshalb gesteht Australien seinen Ureinwohnern keine Selbstbestimmungsrechte zu. Anders als  zum Beispiel in Kanada oder Neuseeland wurden von britischen und australischen Regierungen nie Verträge (Treaties) mit den Aboriginals über ihre Landrechte geschlossen. Die Ureinwohner wurden einfach enteignet. Ihnen fehlt dadurch die wichtigste Grundlage für ihre Existenz. Seit den 1970er Jahren erheben sie bereits die Forderung nach einem Vertrag, aber bis jetzt wurden sie von den verschiedenen Regierungen jedes Mal abgewiesen.

Zusammen mit der australischen Organisation „Concerned Australians“ (in etwa Australier, die sich kümmern) unterstützt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Forderungen der Ureinwohner. Die Organisation möchte eine breite Debatte zu einem Treaty auslösen und den Aboriginal Peoples Mittel zur Verfügung stellen für unabhängige Rechtsberatung, damit sie ihre Forderungen selbst durchsetzen können. Die Australische Regierung lehnt diese Initiative ab.

Ein weiteres Projekt der „Gesellschaft für bedrohte Völker e. V. :

Die „Lebende Grenze“ – das Projekt Sisa Ñampi

Sarayaku – eine kleine Gemeinschaft im Widerstand gegen die Ölkonzerne

Indigene Völker im Amazonasgebiet haben in Jahrhunderten eine an den Regenwald angepasste Kultur entwickelt. Wer ihnen ihr Land nimmt, ihre Wälder vernichtet, zerstört auch ihre Kultur.

Um sich auch weiterhin vor dem Eindringen der Ölkonzerne zu schützen und um darauf aufmerksam zu machen, dass die Zerstörung des Waldes auch einen Lebensraum für Menschen mit einer einzigartigen Kultur vernichtet, hat Sarayaku das Projekt „Sisa Ñampi“ begonnen. Rund um sein Stammesgebiet pflanzt Sarayaku bunt blühende Obst- und Medizinbäume an. Im Abstand von einigen Kilometern werden die Pflanzbereiche angelegt. Inzwischen ist schon eine Strecke von 30km an 16 Gebieten mit strahlend bunt blühenden Bäumen bepflanzt worden. Mehr als 5.000 Setzlinge wurden bisher gepflanzt. Die ältesten unter ihnen sind nun schon bis zu sechs Meter hohen Bäumen herangewachsen. Bei den Kichwa ist es Brauch, dass eine minga, eine Gemeinschaftsarbeit, organisiert wird. Die Bewohner Sarayakus machen dies alle zwei Monate und befreien die jungen Bäume von Lianen und Unkraut.

Diese bunte Linie der „Lebenden Grenze“ soll das große Gebiet kenntlich machen. Weithin vom Flugzeug aus soll man sehen, dass hier ein Lebensraum mit einer lebendigen Kultur zu Hause ist.

Baumpatenschaft

Seit vielen Jahren unterstützt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Gemeinschaft dabei. Auch Sie können helfen, indem Sie eine Baumpatenschaft übernehmen. So zeigt die lebende Grenze aus Bäumen auch symbolisch, dass Menschen aus der ganzen Welt Sarayaku bei der Erhaltung seines Regenwaldgebietes und seiner Lebensweise unterstützen.

Angemerkt: Diese Beispiele für Projekte und Entwicklungshilfeinitiativen sind mit Sorgfalt zusammengestellt, aber Hinweise auf weitere Aspekte werden gerne aufgegriffen und hier verarbeitet.

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